Sparen kann lebensgefährlich werden!
Echt oder gefälscht? Diese Frage kann über Leben und Tod
entscheiden. Gefährliche Billigkopien überschwemmen den Markt für
Autoteile und Zubehör. Wirtschaftlicher Schaden in Europa: fünf bis zehn
Milliarden Euro pro Jahr. Das Unfallrisiko – unberechenbar!
Die Hersteller reagieren und schützen ihre Produkte und Verpackungen
immer raffinierter, z. B. mit Hologrammen, Prüfziffern und 2-D-Codes.
Sander zu BILD.de: „Diese Sicherheitsmerkmale können ein Indiz dafür
sein, dass man ein Originalteil in den Händen hält.“
Sandra
Courant vom Verband der Automobilindustrie ergänzt: „Auch ein Vergleich
mit dem Originalprodukt kann helfen, zum Beispiel Farbabweichungen oder
auffälligen Geruch bei Kunststoffteilen zu erkennen.“
Manchmal
sind die Fälschungen allerdings sogar optisch ansprechender als das
Originalprodukt. Deshalb empfiehlt Courant jedem Kunden, sich zum Kauf
eines Ersatzteiles an einen Händler seines Vertrauens zu wenden und im
Zweifelsfall bei der Hotline des Originalherstellers nachzufragen.
Besonders günstige Internet-Angebote aus einer unbekannten Quelle
sollten Sie genau prüfen und im Zweifel auf eine verlockende Ersparnis
verzichten. Tipp von Hans-Ulrich Sander: Zugelassenen Teilen liegen
bestimmte Papiere bei: ABE und Teilegutachten geben die Sicherheit, dass
man Qualität kauft.
Besonders
die großen Internet-Handelsportale sind voller Fälschungen. Experten
können die Plagiate bisweilen kaum vom Original unterscheiden, warnt
Hans-Ulrich Sander. Der Sachverständige vom TÜV Rheinland: „Gerade gute
Fälschungen kann man nur noch mit Insider-Kenntnissen erkennen. Selbst
Prüf-Logos, die eigentlich Sicherheit bieten sollen, werden unter
Umständen gefälscht.“
Die häufigsten Fälschungen
Die
Angebots-Palette der Fälscher ist groß. Besonders häufig bauen sie
Filter, Bremsscheiben und -beläge nach, außerdem Zündkerzen, Leuchten,
Scheinwerfer, Karosseriebleche und Radfelgen. Aber wie kommt der Mist
überhaupt in den Handel?
Acht von zehn Fälschungen
stammen aus China, viele aus der Türkei und Hongkong. Die Verfolgung von
Piraterieprodukten dort ist für Rechteinhaber schwierig. Bestellungen
werden häufig über das Internet abgewickelt, Kontakte auf
internationalen Messen hergestellt.
Kleinere Bestellungen liefert
der Paketdienst, größere Containerlieferungen werden meist über
Freihandelszonen und Freihäfen wie Dubai oder Singapur verschifft. Die
Fälschungen kommen dann über Drittländer nach Deutschland. Zoll und die
Hersteller selbst sind zwar sehr aktiv, kommen gegen die Flut aber nicht
an.
Plagiate sind gefährlich
Wer gefälschte Teile kauft, geht laut Hans-Ulrich Sander eine Menge Risiken ein. Viele
Kopien seien minderwertig verarbeitet und hielten den Belastungen nicht
stand, denen sie ausgesetzt werden: Felgen brechen, Bremsbeläge lösen
sich von der Trägerschicht. Dadurch drohen schwere Unfälle, und mit
ihnen weiterer Ärger.
Quelle: Bild
Selbst vor Reifen wird kein Halt mehr gemacht!
Warnung vor Produktpiraten
Nachdem auf Europas Straßen
Plagiate von Michelin-Lkw-Reifen aufgetaucht sind, kündigt der
französische Reifenkonzern einen entschiedenen Kampf gegen
Produktpiraterie an.
Nicht alles, was auf den ersten Blick wie ein Michelin-Reifen
aussieht, stammt auch von dem französischen Reifenkonzern. Derzeit sind,
so schätzt eine Sprecherin des Untermehmens, etwa 50.000 bis 70.000
Fälschungen in Europa
im Umlauf. Das ist zwar eine verschwindende Zahl angesichts eines
Volumens von 20 Millionen Reifen, aber eine gefährliche. Denn auch wenn
die Plagiate hinsichtlich Aufbau und Laufflächen den Originalen optisch
täusschend ähnlich seien, so erfüllten sie nicht einmal ansatzweise die
Qualitätststandards der Michelin-Pneus, sagt Susanna Knapp.
Sensibilsiert durch gefälschte Reifen, die via Asien im vergangenen Jahr
auf dem kanadischen Markt aufgetaucht waren, hat der französische
Reifenhersteller seine europäischen Händler auf die Problematik
aufmerksam gemacht. Prompt wurden nun auch in Europa Plagiate entdeckt.
Wie in den in Kanada registrierten Fällen, wurden als Herkunfstländer
Indien, China und Korea ausgemacht. Die Sprecherin bestätigte, dass in
der Vergangenheit auch schon gefälschte Pkw-Reifen aufgetaucht seien,
der aktuelle Fall bezöge sich aber ausschließlich auf Lkw-Pneus.
Michelin kündigte in einer Stellungnahme an, gegen die Produktpiraterie
energisch vorzugehen. In einem Fall wurde gegen einen Händler rechtliche
Schritte eingeleitet, in dessen Sortiment Plagiate entdeckt wurden.
Quelle: Michelin
Film zum Thema gefälschte Autoartikel
Quelle:Youtube